Nur wer kein Auto hat in Polen, fährt Velo. Und in Polen hat fast jeder ein Auto oder Motorrad. Radfahren ist oft recht abenteuerlich und die Streckenwahl nicht immer einfach. Nur auf den Hauptverkehrsachsen gibt es Autobahnen, sonst sind sie erst im Bau. Wer sich also auf eine rote Hauptstrasse verirrt oder keine Wahl hat, spielt mit dem Leben. Braut sich im Rückspiel etwas zusammen, dann fährt man besser auf Nummer sicher - hopp in den Strassengraben.
Selbst Hauptstrassen zweiter Klasse haben unvermittelt über längere Abschnitte übles Kopfsteinpflaster, so wie wir Radfahrer das lieben. Und hat man endlich Asphalt unter den Reifen, heisst das noch gar nichts. Nach der nächsten Kurve gibt's zur Abwechslung feinen Sand, mind. 5 cm tief. Ohne Regen gerade noch fahrbar . . .
Aber: POLEN IST EINE RADREISE WERT! Trotz grosser Sprachschwierigkeiten ("Ogorek" heisst Gurke, "dziekuje" Danke und abends war bei uns oft "pusty butelkę", Flasche leer) haben wir die Polen als liebenswürdig und uns Radfahrern gegenüber sehr hilfsbereit erlebt. Über weite Strecken säumen alte Eichen die Strassen und landschaftlich kommt nie Langeweile auf. Die Masurische Seenplatte ist ein Juwel mit (noch) wenig ausländischen Touristen. Und wenn es welche hat, dann fahren sie zum Campen meist aus den nahen neuen Bundesländern der BRD an.
Wir sind nach wie vor begeistert von Polen, mit allem was dazu gehört!