Tour durch Frankreich, Deutschland, Luxemburg und Belgien,
6. August bis 6. November 2020
Ab 15. Oktober
Verworrene Heimwege
in die Schweiz
Wir sind nach einer Spiessrutenfahrt wieder im Berner Seeland angekommen.
Weiter in nordöstlicher Richtung, immer dicht an der Loire. Der Herbst ist jetzt, Anfang Oktober, in einer gelb-roten Farbenpracht über Land gezogen, wie sie grandioser kaum sein könnte. Wir lieben den Herbst speziell, vielleicht auch, weil wir ihn in den letzten Jahren selten geniessen durften. Die wenigen warmen Tage vermögen die nasskalten Wochen nur wenig aufpeppen. Mützen und Handschuhe liegen morgens griffbereit, allerdings ist das Kälteempfinden von uns zwei sehr verschieden. Über die Jahre haben wir gelernt, das Thema zu meiden. Was ER angenehm findet, bringt SIE zum Schlottern. Findet ER das lustig, bringt SIE das auf die Palme. Nein, sonst haben wir keine Probleme.
Orleans bleibt die einzige grosse Stadt auf den Weg nach Paray-le-Monial weiter südlich. Lyon wäre eigentlich unser angestrebtes, südlichstes Ziel gewesen, aber die Situation wird wegend des leidigen Virus täglich unübersichtlicher. Lyon wird auf der Karte krebsrot, bald folgt der ganze Westen von Frankreich nach. Zudem rückt die geplante Rückkehr in die Schweiz im November rasch näher. Wir müssen unsere Tour abkürzen.
Mit einem wehmütigen Blick zurück verlassen wir die Loire um gleich „um die Ecke“ in die schmale Strasse entlang des Canal du Centre einzubiegen.
In Chalon-sur-Saône reisen wir, wie könnte es anders sein, der Saône entlang nach Dole am Doubs. Wieder so eine Kleinstadt (24'000 Einwohner) in der Region Bourgogne-Franche-Comté, der man zu Unrecht kaum Beachtung schenkt. Die verwinkelte Altstadt mit ihren engen Gassen und einladenden Bistros am Wasser begeistert uns. Übrigens wurde Louis Pasteur, Physiker, Biochemiker und Mitbegründer der medizinischen Mikrobiologie, der entscheidende Beiträge zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten durch Impfung geleistet hat, 1822 in Dole geboren. Er entdeckte, dass das kurzfristige Erhitzen von Lebensmitteln auf 60 bis 70 grad Celsius die meisten Keime abtötet. Ja genau, damit ist das „Pasteurisieren“ gemeint.
Bassgeige und Käsespätzle – müssen wir wirklich nach Hause?
Ohne herbstlich-malerische Wasserwege geht für uns in Frankreich diesmal nichts! Erst in Monbéliard sagen wir dem Doubs adieu . . . und zum Rhein-Rhone-Kanal bonjour. War das Pedalen entlang der Saône ein Genuss, ist das Bummeln am Doubs bis Montbéliard eine echte Entdeckung für uns Weltenbummler, die Nieselregen und nasskalte Hände vergessen lassen. In weiten Schlaufen und engen Kurven windet sich der Doubs gegen Nordosten, immer wieder gestaut durch Flussschwellen und Schiffsschleusen. Die bewaldeten Bergflanken scheinen dem Fluss wenig Platz gönnen zu wollen, wie Wächter aus vergangenen Zeiten tronen Burgruinen über dem Fluss. Der etwas spröde französische Charme der Dörfer und kleinen Städte wirkt auf uns eigentümlich anziehend. Bis wir wieder in dieses tolle Land kommen, bleibt Zeit an unserem Französisch zu feilen, das nehmen wir uns fest vor. Mal sehen, was vom Vorsatz bleibt.
Die Schweizer Grenze ist nah und doch haben wir uns nie in diese Region verirrt. Wir erinnern uns einmal mehr an das Sprichwort „Warum in die Ferne schweifen, das Schöne liegt doch so nah“. Wie wahr!
Die zweibeinigen Burgunder erleben wir wortkarger und distanzierter als die Franzosen in der Normandie oder im Loiretal. Ein knapper Gruss, mehr kommt kaum. Egal, wir geniessen das Pedalen und nichts kann uns die Lust am Reisen vergällen.
Stirnrunzeln verursacht allerdings die Meldung, dass die Schweiz für Einreisende aus dem Westen Frankreichs ab sofort eine Quarantäne von zehn Tagen vorschreibt. Gemäss den Medien scheint die Situation in der Schweiz mit den vielen Ansteckungen schlimmer zu sein als in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Müssen wir wirklich nach Hause? Verkehrte Welt.
Erneut wird unsere Planung auf den Kopf gestellt. Quarantäne aussitzen kommt absolut nicht in Frage. Aus Deutschland in die Schweiz einreisen wäre zur Zeit ohne Probleme möglich, also warum nicht einen Bogen über Baden-Württemberg schlagen und in Freiburg i.Br. eine Bassgeige* und Käsespätzle geniessen? (Vollmundiger Roter*, Spätlese, dazu die lokale Spezialität aus Schwaben, die besonders Bea liebt). Lieber vom Geniessen träumen, als täglich nervige Neuigkeiten verdauen.
Kurz nach Montbéliard, vorbei am riesigen Peugeot-Autowerk, verführt uns der Canal du Rhône au Rhin, ihm zu folgen. Obwohl der Wasserweg viele Geraden aufweist, ist das Pedalen für uns nie langweilig, zu abwechslungsreich ist die Landschaft. Zwischen den Dörfern Valdieu-Lutran und Retzwiller überwindet der Wasserscheidenkanal auf kurzer Distanz mittels zwölf Schleusen einen Hügelzug. Auf seiner gesamten Länge von 237 Kilometern und einem Höhenunterschied von 280 Metern sind 112 Schleusen in Betrieb. Einmal mehr verbeugen wir uns vor Ingenieuren und Arbeitern, die solche Kunstwerke vor mehr als 200 Jahren geschaffen haben.
Vom Regen in die Traufe
Wir sind hin- und hergerissen zwischen Vorfreude auf die Heimkehr und Wehmut, Frankreich verlassen zu müssen. Die heimelige Altstadt von Mulhouse - noch eine Entdeckung - mit ihren alten Häusern, vielen Geschäften und lauschigen Gartenbeizen macht uns das Ausreisen nicht einfacher.
Allerdings gilt ab heute ein zweiter, strenger Lockdown in Frankreich. Restaurants, Bars und Geschäfte bleiben bis Ende November geschlossen. Seit zwei Tagen sind schwer bewaffnete Polizeipatrouillen in ihren martialischen Kampfanzügen in der Innenstadt unterwegs, nachdem die Regierung die höchste Terroralarmstufe ausgerufen hat. Wir bekommen vom Hotel eine Bescheinigung, dass wir auf dem Heimweg sind. Zeit also, Deutschland anzusteuern. Unbehelligt überqueren wir bei Fessenheim die Grenze. Niemand will etwas von uns.
Trotzdem kommen wir vom Regen in die Traufe. In Deutschland gilt ab dem 2. November ein Teillockdown mit Beherbungsverbot für Ausländer, wie wir gestern Abend am TV erfuhren. Einmal mehr bleibt uns das Glück auf den Fersen. Unser Ferienwohnungvermieter schreibt, dass wir bis am 5. November bleiben dürfen, da unsere Buchung früher erfolgte. Die Zeit in der Nähe von Freiburg vergeht im Flug und kulinarisch kommen wir auf unsere Kosten. Bassgeige und Käsespätzle ergänzen sich wunderbar!
Zurück im Seeland
Ausser ein paar Rentner zu Fuss ist am Rhein niemand mehr unterwegs. Vor Basel wechseln wir nochmals für ein kurzes Stück auf den französischen Uferradweg (Bea ist nicht wohl dabei), dann hat uns die Schweiz wieder.
Wir werden noch lange von den drei Monaten in Frankreich zehren. 5'000er Pässe, karge Wüsten und tropischer Urwald lassen Velöler nah an Grenzen kommen, aber es darf auch mal gemütliches Bummeln sein. Kultur und Kulinarisches geniessen – unser Motto hat gepasst!
Ab 25. September
Herrlich raue Normandie
Das ruhige Pedalen entlang der Côte d'Albâtre (Alabasterküste, wegen der weiss leuchtenden Kreidefelsen) durch kleine Fischerdörfer lässt uns Zeit, über die schrecklichen Tage der Invasion der Aliierten während des 2. Weltkriegs hier in der Normandie nachzudenken. Lediglich eine frische Brise und die leise Meeresbrandung begleitet uns an diesem Morgen im September 2020. Zahlreiche Bunkerruinen und Infotafeln setzen Zeichen gegen das Vergessen.
Dank toller Radwege gelingt es, die grosse Hafenstadt Le Havre weitgehend zu umfahren, allerdings müssen wir im weitläufigen Hafengelände aufpassen, nicht zwischen die vielen Sattelschlepper zu geraten. Typisch Frankreich, dass die Chauffeure auch hier auf uns Rücksicht nehmen.
Im wahrsten Sinne des Wortes wird heute der „Pont du Normandie“, eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die grösste Spannweite in Europa besitzt, zum windigen Höhepunkt. Wegen Bauarbeiten wurde eine Fahrbahn gesperrt, unangenehm nah donnert die endlose Verkehrslawine an uns vorbei. Die Velos schieben ist sicherer.
Besucht unbedingt Deauville! Diesen mehrfach gehörten Tipp setzen wir in die Tat um und mieten im modänen Ort am Meer für zwei Tage ein winzig-kleines Appartement. Obwohl hier buchstäblich alles nach Geld riecht – Häuser, Gartenanlagen, Autos, Jachten – gefällt uns Deauville wegen der grossartigen Architektur der im Stile der Normandie gebauten Häuser und Hotels. Hässliche Betonklötze sucht man hier vergebens; wir entdecken nicht ein einziges Haus, das eine Renovierung nötig hätte. Rigorose Bauvorschriften haben offenbar Schlimmes verhindert. Ja, das stimmt, Deauville ist ein Augenschmaus!
Adieu la mer, Bonjour, l'Orne ! Wir treten weiter in südlicher Richtung über Caen, Flers, Mayenne nach Angers an der Loire. Auf den gesamten 260 Kilometern profitieren wir von wunderschönen Radwegen, entweder entlang von Flüssen oder auf den schon bekannten Voie-verte, also auf ehemaligen Bahntrassen. Bahn frei nur für uns! Das kalte Wetter und die schweren Regenwolken behagen den Franzosen nicht; das Bicyclette bleibt in der Garage. Profiteure sind Vögel und die grossen Bisamratten, die dann und wann durchs Wasser pflügen. Würde sie nicht der behaarte Schwanz verraten, könnte man die Nager für Biber halten. Nie vorher haben wir so häufig den herrlich blauen Eisvogel beobachtet, der wunderbar zum gelben Laub der Ahornbäume kontrastiert. Wir pedalen in einer anderen Welt, abseits von Lärm und Virus. Mehr Freiheit geht zur Zeit kaum.
Das Loiretal ist bekannt für seine vielen Schlösser und Burgen. Alle paar Kilometer wacht ein Château über dem Fluss. Wir können uns gut vorstellen, dass Bauern und einfache Landbevölkerung - nur zu oft vom Adel geknechtet und ihrer Rechte beraubt - irgendwann die Nase voll hatten. Nicht wenige der edlen Herren und Damen hat die Französische Revolution den Kopf gekostet. Vermutlich wurden mehr als 20'000 Franzosen (auch Frauen und Ausländer) während der Revolution durch die Guillotine hingerichtet. 1958 wurde der Adel als Rechtsbegriff und Status offiziell abgeschafft.
In einem kleinen Château zu Gast zu sein, das liessen wir uns zwei Wochen vorher doch nicht nehmen. Die herzlichen Gastgeber Vanessa und Matthew, eingewandert aus Australien, bieten seit einem Jahr Fremdenzimmer in ihrem selbst renovierten Bijoux in Mayenne an. Bei einem Glas Wein plaudern wir lange – wie haben wir das vermisst! - und bestaunen die Krieger-Ritter-Soldaten-Sammlung von Matthew. 5000 kleine Figuren aus allen Epochen besitzt er, hat die meisten selber unter der Lupe mit feinsten Pinselstrichen bemalt. Waregaming heisst das Hobby, bei dem Schlachten „nachgespielt“ werden. Was man beim Velofahren nicht alles lernt.
Mieterschreck wider Willen
Die meisten Zeltplätze sind seit Ende September geschlossen. Kurz vor Tours an der Loire finden wir nach einiger Knobelei einen Campingplatz mit Mietbungalows. Bitterkalt pfeift der Wind um die Ohren, regenschwer und bleigrau der Himmel; wir freuen uns auf ein warmes Heim für eine Nacht. Denkste. Vermietet werden die kleinen Häuser nur für mindestens drei Nächte. Wer will hier, nah am Rand der bewohnten Welt, schon drei Tage bleiben? Genervt ziehen wir ins nahe Langeais weiter und mieten über das Internet eine kleine Wohnung mit Kochgelegenheit. Nach längerem Warten nimmt uns die Schwester der Besitzerin atemlos-freundlich in Empfang und erklärt, dass das Appartement wegen eines Umbaus nicht gemietet werden kann und wir mit dem Zimmer im ersten Stock vorlieb nehmen müssen. Hauptsache ein Dach über dem Kopf und dass wir später mit unserem Benzinkocher im Garten kochen, ist schon fast ein Schenkelklopfer. Heute kann uns nichts mehr passieren.
Höchste Zeit für zwei, drei Pausentage in Tours. Wir mieten über eine Buchungsplattform ein tolles Appartement in der Altstadt. Endlich ausspannen. Die Adresse ist rasch gefunden. Nach längerem Herumstehen bekommt Bea vom Vermieter eine Whatsapp mit der Aufforderung, unser Bankkonto zu füttern damit er die Kaution von 500 Euro (!) abbuchen könne. Das Geld würde spätestens zehn Tage nach der Abreise auf unser Konto zurücküberwiesen.
Was für eine Kaution? 500 Euro!? Einfach abbuchen?! (Später finden wir die Angaben betr. der Kaution nach einigem Suchen im Kleingedruckten). Kommt überhaupt nicht in Frage. Wir teilen ihm telefonisch mit, dass wir 250 Euro in bar geben und er uns den Betrag bei der Wohnungsabnahme zurückgeben kann. Kein Chance, der Vermieter lässt sich nicht umstimmen. Inzwischen ist es dunkel, noch finsterer ist unsere Stimmung. Nach den Manövern von gestern reicht es; wir mieten in einem Hotel ein Zimmer, kaufen das Abendessen im Supermarkt und spülen den Frust mit einem tintenschwarzen Bordeaux hinunter. Mit dem Appartement morgen, in Blois, klappt es bestimmt.
Blois. Das Haus sieht etwas schäbig aus, ist hier aber keine Ausnahme. Bald taucht unser netter Vermieter Karim mit der ganzen Familie auf. Er habe zwischendurch mit den Mietplattformen ein Durcheinander (neeeiiin, nicht schon wieder!) und unsere Buchung, die wir ihm zeigen, nicht bekommen. No problem (das kennen wir . . .), sein Kollege habe eine Wohnung im Haus, da momentan niemand da sei, können wir für eine Nacht einziehen. Was soll's, was haben wir in den letzten Jahren nicht schon alles erlebt. Die Velos passen mit etwas „Zusammenfalten“ knapp hinter die Haustüre, flinke Hände schleppen unser Gepäck über eine schmale, steile Stiege in den ersten Stock. Alles paletti.
Wir ziehen dem Bett neue Wäsche über, setzen den kleinen Elektroofen in Betrieb und Bea ist froh, kochen zu können. Duschen wird auf später verschoben. Für eine Nacht ist die Wohnung absolut in Ordnung.
Wir setzen uns gerade zu Tisch, als sich ein Schlüssel im Haustürschloss dreht und ein junger Mann mit verdutztem Gesicht in der Türe steht. Der Wohnungsmieter ist unverhofft heim gekommen. „Wer seid ihr und was macht ihr in meiner Wohnung?“ Wir zeigen die Buchung und erzählen ihm die Vorgeschichte. „Karim? Den kenne ich nicht“. Wir stehen nicht minder neben den Schuhen wie der junge Mann. So ein Mist! Fast eine halbe Stunde telefoniert er erregt mit irgendwem, dabei fällt zwei-, dreimal das Wort „Police“. Jetzt wird uns doch mulmig, obwohl wir uns keiner Schuld bewusst sind.
Pit verschlingt das Abendessen - Bea ist der Appetit vergangen - und packen unsere Siebensachen um in ein Hotel umzusiedeln. Offenbar tun wir dem netten jungen Mann leid. Er bittet uns zu bleiben, er werde bei einem Kollegen übernachten. Nein, das können wir nicht annehmen. Und dann kommt sie doch, die Polizei. Die Zweierpatrouille nimmt ein Protokoll auf und prüft unsere Identitätskarten (warum nur die von Bea?!). Die junge Polizistin mustert dafür Pit länger. Ihm ist das in dem Fall eher unangenehm.
Möglicherweise vermietet der Hausbesitzer die Wohnung ab und zu kurzfristig, ohne den abwesenden Mieter vorher zu fragen. Wäre der Hammer.
Die Polizisten bieten uns an, in einem (unvergitterten . . .) Zimmer der Wache zu übernachten. Typisch grosszügiges Frankreich! Wir aber bleiben auf Drängen des jungen Mannes in der Wohnung, mehr als nur dankbar, nicht in der Nacht ein Hotel suchen zu müssen. Ende gut, alles gut.
Aller guten Dinge sind drei. Wir hoffen inständig, dass das für Pechstränen auch gilt.
Ab 8. September
Ab in die Normandie!
Nah an der Seine verlassen wir Paris nach drei Tagen in weitem Bogen, wissend, dass wir irgendwann für längere Zeit in diese grandiose Weltmetropole zurückkommen werden. In den grauen Vorstädten mit ihren riesigen Häuserblocks gibt es keine Touristen. Dafür scheinen sich in den Banlieue Menschen aus allen Teilen der Welt zu treffen. Ein buntes Durcheinander und mittendrin entspannt zwei Velöler aus der Schweiz.
Radwege machen sich rar. Dort wo Autobahnbrücken Armut und Müll überspannen, leben in ihrem Schatten Fahrende inmitten von Autowracks und alten Kühlschränken, die frisch gestrichen und rapariert neue Besitzer suchen. Wir dürfen jeden Tag weiter fahren, müssen nicht bleiben. Welch ein Privileg.
Nach und nach wird es grüner. Auf der Seine, unserer treuen Begleiterin, kreuzen uns nur wenige Frachtkähne. Wir haben den Eindruck, dass die Wirtschaft mit angezogener Handbremse rollt. Viele Betriebe scheinen geschlossen.
In Aubergenville führt der schmale Radpfad zwischen einem grosses Renault Autowerk und der Seine durch. Sieht auf der Karte super aus - bis wir uns im dichten Brombeerdornengewirr verheddern. Ende Gelände; hier kriecht allenfalls ein Fischer oder die schwarz-weisse Katze durch, die mit grossen Sätzen das Weite sucht. Mit Dornen in den Waden hetzen wir auf der Hauptstrasse durch den dichten Mittagsverkehr. Was solls, hätte, hätte Fahrradkette. Einmal mehr schlauer, bis zum nächsten Mal.
In Vernon tront der Zeltplatz gut vier Kilometer abseits des Zentrums über der Stadt. Toller Blick ins Tal, aber mit dem Velo über den steilen Schlussanstieg schiebend hier hochzukriechen ist alles andere als ein süsses Dessert nach einem 70 km-Velotag.
Morgen fahren wir nach Giverny zurück um die blühenden Gärten von Claude Monet zu besuchen, die er in den 1890er Jahren mit grossem Aufwand anlegen liess. Hier hat der berühmte französische Impressionist u.a. seine Seerosenbilder gemalt. Wir sind in der Normandie angekommen.
Bis nach Rouen dürfen wir einige wunderschöne Bummelstrecken geniessen. Die Radwegkarte weist kleine und kleinste Strässchen abseits des Verkehrs aus auf denen praktisch niemand unterwegs ist. Bei dem schönen Spätsommerwetter kommt das Zelt fleissig zum Einsatz. Meist dürfen wir uns einen Platz auf den Campingplätzen aussuchen; eine Handvoll Wohnmobile und zwei, drei Zelte, ansonsten gähnende Leere. Ende September wird auf den meisten Zeltplätzen der Schlüssel gedreht.
Rouen, eine der schönsten französischen Städte auf der bisherigen Tour! Hier stehen mehr als 2'000 Fachwerkhäuser, die ältesten noch erhaltenen um 1340 erbaut. Schaudernd lesen wir, dass 1431 in Rouen Jeanne d’Arc bzw. Johanna von Orléans, erst 19 Jahre alt, zum Tode verurteilt und auf dem Marktplatz verbrannt wurde. Lange her. Wir erkunden die mittelalterliche Hafenstadt ohne Touristentrubel auf langen Rundgängen; der nachmittägliche kühle Schoppen, irgendwo in der Sonne genossen, gehört selbstverständlich dazu. Frankreich ohne Wein? Undenkbar!
Bei Lillebonne verlassen wir die Seine endgültig und pedalen über Land in zwei Tagen an die Atlantikküste am Ärmelkanal. Fécamp und Brighton in Grossbritannien trennen nur gerade 122 Kilometer. Das Meer! Und all seine Genüsse! Erst vertilgen wir im Hafen zwei grosse Portionen Miesmuscheln, dann gehts auf den Zeltplatz etwas oberhalb von Fécamp. Wie Götter in Frankreich, so fühlen wir uns. Das Leben ist schön.
Ab 12. August
Prickelnd-schäumendes Frankreich
Mal nimmt uns die Mosel links mal rechts an der Hand, zwischendurch stellvertretend die zählreichen Kanäle, die der Schifffahrt den Weg erleichtern. Einige wenige Velofahrer tauchen vor und nach Ortschaften auf; Radfahrer mit Gepäck werden wir einen in Luxemburg kreuzen, bis an die Küste bei Le Havre weniger als ein halbes Dutzend. Excellent nach wie vor die Radwege und das Wetter. Wenn Engel reisen . . .
Auf dem Zeltplatz in Cornis-sur-Moselle tauchen tatsächlich - wir trauen unseren Ohren nicht - Schweizer Velofahrer in unserem Alter auf. Margaritha und Pius aus dem Appenzellischen sind nach der ersten längeren Tour auf dem Heimweg in die Schweiz. An ein gemütliches Abendessen hängern wir ein gemeinsames Morgenessen an. So schön, wieder einmal jemanden zum Quatschen zu haben! Die beiden erleben die meisten Camper auf ihrer Tour gleich wie wir. Die Plätze möglichst weit auseinander, ein knapper Gruss, wenn überhaupt, Radfahrer verkriechen sich besonders gerne in Zeltplatzecken, jeder kocht sein eigenes Süppchen. Kontakte scheinen auf den ohnehin fast leeren Zeltplätzen unerwünscht. Vor allem unsere Frauen vermissen den Austausch. Wehmütig denken wir an das lebendige Zeltplatzleben in Australien und Neuseeland zurück. Gute Heimkehr ins Appenzellerland, Margaritha und Pius!
Im kleinen Städtchen Schengen berühren sich Frankreich, Deutschland und Luxemburg. Unvermittelt gibts mächtig Gegenverkehr. Die Germanen sind angefressene Radfahrer, vor allem ältere Semester (mit und ohne E-Antrieb) jagen mit verbissenem Gesicht persönlichen Rekorden nach. Wir sind mehr Hindernis als Mitstreiter auf den Veloautobahnen. Aber was solls, jeder so wie er will.
Seit ein paar Tagen riecht es verdächtig nach Herbst; Morgennebel trübt die ersten Sonnenstrahlen und unser Zelt wird zum nassen Sack, innen und aussen. Nachts tauchen die Temperaturen nahe 10°C, Kondeswasser wird zum lästigen Dauerbrenner und so wirklich Spass macht das Zelttrockenreiben am Morgen nicht. Ab jetzt muss Bea abends ganz, ganz tief in ihre Tüte kriechen. Wir lieben das Zelten und draussen Kochen trotz allem wie eh und je. So schön, alle Zeit der Welt zu haben.
Weiter nach Westen
Allein die Grösse des Trierer Doms haut uns aus den Socken! Seit über 800 Jahren werden in der ältesten Bischofskirche Deutschlands Messen gehalten. Kaum jemand wird sich der Faszination des alten sakralen Baus entziehen können, auch wir nicht. Zeit, kurz innezuhalten und zu spüren, wie klein und unbedeutend wir Menschen im Universum doch eigentlich sind und nachzudenken, ob wir uns in diesen turbulenten Zeiten nicht zu wichtig nehmen und etwas mehr Gelassenheit und weniger Angst gut täten. Wir empfinden grosse Dankbarkeit und freuen uns jeden Tag, unterwegs sein zu dürfen.
Trier gefällt, trotzdem schwingen wir uns nach drei Tagen erneut in die Sättel und pedalen auf der luxembourgischen Seite der Mosel zurück nach Wasserbillig (der Ort heisst wirklich so) um auf den Sauertalradweg einzubiegen und Richtung Belgien zu treten. Deutschland passt diesmal irgendwie nicht in unser Verwöhnprogramm mit Geniessen, Kulinarischem und Kultur. Vielleicht, weil wir so gerne an Frankreich schnuppern?
Excellent die Radwege in Luxembourg, wunderschön die hügelige Landschaft und gemütlich die kleinen Orte. Im kleinen Grossherzogtum verfügen die Menschen über etwa das gleiche Einkommen wie in der Schweiz, was man auch sieht. Leider ist nach zwei Tagen gemütlichem Pedalen die Grenze zu Belgien bereits erreicht.
Aber das Belgien, das wir fahren, hält nichts, was wir erwartet hätten. Schlechte Strassen und schmucklose, öde Dörfer, die man nach dem Eintragen auf den Landkarten irgendwann vergessen hat.
Heftiger Gegenwind beim Treten über weite Felder macht das Vorwärtskommen zusätzlich mühsam. Gegenwind auch von Bea, die murrt, dass ich so doofe, langweilige Strecken mit ständigem Rauf und Runter einschlage. Einzig die kleine Stadt Bouillon ist hübsch, hier gibts tatsächlich Touristen. Die Abstimmung fällt eindeutig aus. Wir ändern die Pläne und steuern über Sedan dem Fluss La Meuse entlang die interessante Stadt Reims an. Nun scheint wieder die Sonne!
Reims, knapp 200'000 Einwohner, in der historischen Region Champagne-Ardennen gelegen, ist – Entschuldigung, dass wir uns wiederholen – eine weitere, tolle Entdeckung!
Hier wurden in der mächtigen Kathedrale Notre-Dame 1000 Jahre lang die französischen Könige und Kaiser gekrönt. Wir zwei Velöler aus der Schweiz fühlen uns bei so viel verblichenem blauen Blut gut aufgehoben. Reims gilt als heimliche Hauptstadt der Region Champagne, hier haben die Deutschen nach verlorenem Krieg am 7. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet. Geschichte auf Schritt und Tritt.
Prickelnd-schäumendes Frankreich
Natürlich lassen wir uns die Champagne nicht entgehen, obwohl wir nicht grosse Liebhaber des prickelnd-schäumenden Getränks sind. Dem Fluss Vesle entlang bummeln wir alleine auf weiter Flur nach Epernay an die Marne und mitten hinein in die weitläufigen Weinberge, in denen die Traubenlese in vollem Gange ist. Seit dem 17. Jahrhundert wird hier Schaumwein gekeltert und nur hier darf der Schampus sich Champagner nennen. Auf sagenhaften 34'000 Hektaren reifen Trauben, bereits seit der Römerzeit.
Epernay, Château-Thierry, Meaux – das Pedalen durch die historischen Städte und lauschigen Winzerdörfer und immer wieder ruhig der Marne entlang ist Genuss pur; die Route gehört zu den schönsten Strecken bisher. Allerdings braucht es täglich etwas Planung um zeitig Campingplätze und Einkaufsmöglichkeiten anzusteuern. Franzosen fahren oft lange Strecken um im Supermarkt den Wocheneinkauf zu erledigen. Die Infrastruktur ist auf dem Land dürftig, dazu kommt, dass die Läden von 13.00 bis ca. 14.30 Uhr schliessen. Bea hat täglich Mühe, Portionen für zwei Personen zu finden. Abends sind wir immer hungrig, aber zu zweit ein Kilogramm Kartoffelsalat verdrücken? Alles ist in den Märkten très grand. Allzu häufig auch die Franzosen selber. Wen wunderts.
Wer liebt sie nicht, die positiven Überraschungen. Wir bescheren uns die schönste mit Paris selber! Erst nicht vorgesehen, entscheiden wir spontan, die grandiose Weltstadt anzusteuern und im Herzen der Hauptstadt eine Pause einzulegen.
Paris, quelle belle et intéressante ville ! Kaum je vorher haben wir eine so grosse Stadt so entspannt und ruhig erlebt, wie Paris. Sehr wenige ausländische Touristen (Asiaten fehlen völlig), wir treten uns nirgends auf den Zehen herum. Kein Gehupe auf der Strasse, die Franzosen freundlich und zuvorkommend, kulinarisch der Hammer (wir kochen meist selber in unserem kleinen Appartement) und kulturell lässt Paris sowieso nichts zu wünschen übrig. Zeitweise vergessen wir fast, dass in der ganzen Stadt Maskenpflicht gilt. Nach 42 Jahren sind wir zurück gekommen.
Frankreich mit dem Velo entdecken
Wir erleben Frankreich auf unserer kleinen Europatour jeden Tag anders.
Wie haben wir das Veloreisen vermisst! Endlich ist es soweit, wir sitzen im Sattel, die Schweizer Grenze bei Basel liegt hinter uns, nichts kann uns zurückhalten. Das Themenloch der normalerweise sommerlichen Sauere-Gurken-Zeit in der Presse wird dieses Jahr weitgehend durch Artikel um das leidige Virus ausgefüllt, die ohnehin schon dünnen Blätter sind zur Hälfte voll davon. Die „zweite Welle“ steht als apokalyptische Drohung am Himmel. Wer mag jeden Tag so viel Negatives lesen, nicht weniges mit erhobenem Zeigefinger? Der tägliche Wahnsinn hängt uns schon lange zum Hals heraus. Luftveränderung tut dringend Not, nicht nur physisch, auch im Kopf.
Irgendwann in den letzten Jahren ist uns das Sesshafte abhanden gekommen. Stets nach drei Monaten faulem Nichtstun fängt das Jucken an, zuerst im Nacken, wandert dann rasch in die Beine, begleitet von einem eigentümlichen Fieber. Sich dagegen wehren ist für uns zwecklos, denn wir wissen, sitzen wir im Sattel, ist der Spuk sofort vorüber. Eine eigentümliche Krankheit, mit der sich nur Reisende anstecken.
Der erzwungene Zwischenstopp in der Schweiz hat durchaus angenehme Seiten und keinesfalls möchten wir immer noch in Indien festsitzen. Aber Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten. Wir wollen uns in den nächsten Wochen nach der Decke strecken, auskosten was möglich ist ohne unvorsichtig zu werden aber immer pragmatisch entscheiden, so wie wir das seit Jahren tun.
Nach dem übervollen Zeltplatz am Rheinufer in Kaiseraugst – Abstandsregeln werden hier zum belächelten Witz – geniessen wir das ruhige Fahren entlang dem Canal de Huningue, der kurz nach dem riesigen Novartiskomplex in Basel Wasser vom Rhein abzapft und träge nach Nordwesten fliesst. Der Kanal, 1828 fertig gestellt, ist Teil des Rhein-Rhone-Wasserwegs. Allerdings hat der Hünigen-Kanal seine Bedeutung als Wasserstrasse bis zum kleinen Ort Niffer weitgehend eingebüsst, was aber den Velofahrern an seinem Ufer völlig egal ist.
Heute wieder gefühlter Backofen, also deutlich über 30°C. Der neu angelegte Zeltplatz in Kembs bietet bei den heissen Temperaturen nirgends Schatten. Also überbrücken wir die Zeit bis zum Abend auf der Terrasse des kleinen Restaurants mit Weinproben, und da hat das Elsass einiges zu bieten (nicht ganz „ungefährlich“ bei Flaschenpreisen um 9 Euro). Interessant, dass es auf französischen Zeltplätzen selten nach Geschlechtern getrennte WC- und Duschanlagen gibt (niemand stört sich daran). Ebenso suchen wir gekühlte Getränke in Supermärkten vergebens. Wie unglaublich verwöhnt wir Schweizer doch sind!
Velogenuss vom Schönsten! Bummelfahren auf dem Radweg entlang des Rhein-Rhone-Kanals; hier begegnen uns nur noch wenige andere Velofahrer, Reiseradler fallen auf. Einmal mehr zeigt sich, dass abseits der beliebten Routen entspanntes Velofahren möglich ist und man den Massen ausweichen kann. (Die Routen sind auf unserer Homepage zu finden unter „Bereiste Länder und gefahrene Routen“).
Der Radweg vom Rhein-Rhone-Kanal zur Thur, nicht zu verwechseln mit dem Schweizer Fluss im Thurgau, führt durch dichten, agenehm kühlen Wald. Dank umsichtiger Planung finden wir den Fluss rasch. Der hektische Verkehr von Mulhouse bleibt links liegen; wir geniessen das Pedalen trotz drückender Hitze. Für uns gibt es einfach nichts Schöneres, als mit dem Velo zu reisen!
„Was, ihr wollt mit dem vielen Gepäck über den Col de Bussang treten? Die Strasse ist steil und es gibt viel Verkehr.“ Die Französin auf dem Zeltplatz von Ranspach mustert uns neugierig. Wir schaffen den auf 730 m ü.M. liegenden Übergang tatsächlich, müssen grinsen, waren die Pässe in Südamerika und in Nordindien doch noch ein paar Meter höher . . .
Ein grosses Lob gehört den Auto- und Lastwagenfahrern, sie überholen uns mit grossem Abstand, nie müssen wir bangen. Für die Franzosen ist die Tour de France ein nationales Monument, daneben versuchen sich viele Freizeitsportler auf dem Rennrad. Drücken Einheimische gern mal aufs Gaspedal, gilt gegenüber Velofahrern offenbar höfliche Rücksicht. Merci, pour votre attention !
Kurz nach der Passhöhe des Col de Bussang entspringt die Mosel, hier noch ein unscheinbares Wässerchen, wird sie auf den 544 km bis zur Mündung in den Rhein ein stattlicher Fluss. Wir wollen der französischen Moselle bis nach Trier entlang fahren, in der Hoffnung, dass die wenig bekannte Strecke uns vor Zweiradinvasionen verschont.
Von Bussang bis Remiremont bummeln wir tatsächlich 54 km wie auf Schienen, wenigsten waren sie mal da. Die alte Bahnstrecke, Voie Verte des Hautes Vosges, ist über die ganze Strecke asphaltiert und Wanderern und Radfahrern vorbehalten. Kultur, Kulinarisches und Genussradeln haben wir uns für diese Tour auf die Fahne geschrieben. Passt bis jetzt alles!
Und immer wieder entlang von Kanälen pedalen. Mächtige Platanen und Eichen beschatten die gut ausgebauten und beschilderten Radwege. Auf einigen Abschnitten gibt es alle zweihundert Meter Schleusen, manchmal ein Dutzend hintereinander. Der Zweiradverkehr hält sich in Grenzen, unterwegs sind wohl coronabedingt viele Familien mit Kindern die das Campingleben und die Freibäder sichtlich geniessen. Wie recht sie haben!
Übrigens hat die Anzahl der E-Bikes am deutschen Rheinufer gegenüber der Schweiz deutlich abgenommen, hier in Frankreich sind höchstens ein Drittel der Velofahrer mit elektrischer Trethilfe unterwegs.
Epinal, Charmes, Nancy, Metz, grössere Städte machen sich rar, gerade darum interessant, auf Entdeckungstour zu gehen, wie hier in Nancy.
In der Nähe der Stadt erlag ein alter Bekannter der alten Eidgenossenschaft nach erfolgloser Belagerung von Nancy seinen Verletzungen, nämlich Karl der Kühne, letzter Herzog von Burgund. Schon 1476 bei Grandson und wenig später bei Murten bekam er und seine Armee bekanntlich von den Eidgenossen gewaltig eins aufs Dach.
Nancy überrascht auch 2020. In der Altstadt gibt es architektonische und kulinarische Leckerbissen zu entdecken, wie den Place Stanislas mit dem ehemaligen Palast der Herzöge von Lothringen, die alten Stadttore, die Basilique Saint-Epvre, feinste Pasteten im Marché Central, hervorragende weisse und rote Tropfen und vieles mehr. Ausländische Touristen sind wenige unterwegs, für uns angenehm aber für die Tourismusbranche der Stadt ein Debakel.
In öffentlichen Gebäuden und Läden gilt Maskenpflicht, auch sonst sind in der Stadt erstaunliche 75% der Fussgänger mit Mund-/Nasenschutz unterwegs. Nein, das brauchen wir definitiv nicht. Darum bekochen wir uns im kleinen Appartement selber – vive la France!